In den Zeitreihen über die Lebensformen der Bevölkerung lässt sich der demographische Wandel ablesen. So lebten beispielsweise im Jahr 1971 noch 5,4% der Männer und 12,1% der Frauen allein in Privathaushalten. 2021 waren es bei den Männern bereits 16,0%, bei den Frauen gar 18,6%. Im Gegensatz dazu sind die Anteile der Personen, die als Ehemänner bzw. Ehefrauen mit Kindern im Haushalt leben stark zurückgegangen (1971: Männer 30,4%, Frauen 27,3%; 2021: Männer 21,4%, Frauen 20,8%). Ein Teil dieses Rückganges wurde durch den starken Anstieg der Lebensgemeinschaften mit Kindern kompensiert.
Die Formen des familiären Zusammenlebens verändern sich im Laufe des Lebens und unterscheiden sich auch maßgeblich zwischen den Geschlechtern. Ab dem Alter von 20 Jahren entfernen sich die Lebensrealitäten von Männern und Frauen voneinander: Während von den 20-bis 24-jährigen Söhnen noch mehr als zwei Drittel (68,7%) bei den Eltern wohnen, leben in diesem Alter nur noch 57,4% der Töchter im elterlichen Haushalt. Lebt in der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen bereits mehr als jede vierte Frau mit Kindern (26,8%), so betrifft dies nur jeden siebten gleichaltrigen Mann (14,9%).
Ab dem 30. Lebensjahr leben Männer wie Frauen überwiegend in Partnerschaften mit Kindern. Während dies bei den Männern bis zur Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen so bleibt, sind bei den Frauen diesen Alters bereits (nachelterliche) Partnerschaften ohne Kinder im Haushalt häufiger. Mit steigendem Alter ergeben sich zunehmend geschlechtsspezifische Unterschiede. Während Männer bis in die höchsten Altersgruppen zu einem großen Teil in Partnerschaften leben, verbringen Frauen ihren Lebensabend häufig als Alleinlebende, vor allem in der Altersgruppe ab 80 Jahren. Dies ist hauptsächlich durch die höhere Lebenserwartung von Frauen in Verbindung mit dem Altersunterschied zwischen den Ehepartnern bedingt. Diese Faktoren führen jedenfalls dazu, dass verheiratete Frauen ein wesentlich höheres Verwitwungsrisiko tragen als verheiratete Männer.
Bezogen auf die Gesamtbevölkerung leben anteilsmäßig nur sehr wenige Menschen in Anstaltshaushalten (2019: 1,5%). Allerdings steigt der Anteil der Personen in Anstaltshaushalten in hohen Altersgruppen stark an, insbesondere bei den Frauen. Neben den Ergebnissen der Volkszählungen liegen seit 2011 Ergebnisse der Registerzählung über die Bevölkerung in Anstaltshaushalten, gegliedert nach Alter, Geschlecht und Anstaltstyp, vor.
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